Literaturpreis Ruhr 2021: Die Preisträger*innen

Hauptpreis für Mithu M. Sanyal und „Identitti“ – herzlichen Glückwunsch!

 

Ein Campusroman aus Europas dichtester Universitätslandschaft, ein Identitätsroman aus Deutschlands ältestem Melting Pott, ein bunter, lebensvoller Ideenroman zur aktuellen Diskussion über Herkunft, Hautfarbe, Klasse, Geschlecht, Religion, Kultur, Begehren, Bildung und Weltanschauung: Was macht uns aus? Haben wir die Wahl? Und was, wenn wir uns täuschen? Mithu Sanyal erleuchtet ihre Leser*innen, indem sie sie verwirrt – witzig, spannend, formenreich und innovativ.

 

Mithu Sanyal liest aus „Identitti“. Foto: Anna-Lisa Konrad

 

Mithu Sanyal wurde 1971 in Düsseldorf geboren. Sie ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Journalistin und Kritikerin (z. B. für Deutschlandfunk und WDR). 2009 erschien ihr Sachbuch „Vulva. Das unsichtbare Geschlecht“, 2016 „Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens“. 2021 kam bei Hanser ihr erster Roman „Identitti“ heraus, der auch schon auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis stand.

 

 

 

Warum die Jury von „Identitti“ begeistert war, geben die Mitglieder hier zu Protokoll:

Collage von Antje Deistler, Literaturbüro Ruhr. Animation: Anna-Lisa Konrad. Produktion: Thomas Blachetzki, tbv Filmproduktion

Noch auf der Bühne verkündete die Gewinnerin, dass sie das Preisgeld von 15.000 Euro mit den anderen Autor*innen auf der Shortlist teilen wird

RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel mit Literaturpreisgewinnerin Mithu Sanyal und den anderen Shortlister*innen Sarah Jäger, Volker Jarck, Stefan Thoben. Es fehlte: Karosh Taha. (c) Anna-Lisa Konrad

 

Mit dem Förderpreis wird Esra Canpalat aus Bochum für ihre Erzählung „Walrosshaut“ ausgezeichnet.

Esra Canpalat wurde 1988 geboren und lebt in Bochum. Ihre Erzählung „Walrosshaut“ wurde im November 2020 im Magazin „[Kon] Paper. Magazin für Literatur und Kultur, No. 7 Haut“ veröffentlicht. Canpalat hat Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Kunst

Jörg Obereiner, Vorsitzender des RVR-Ausschusses für Kultur, Sport und Vielfalt, überreichte die Preisurkunde an Esra Canpalat. Foto: RVR, Volker Wiciok

geschichte im Bachelor sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft im Master an der Ruhr-Universität Bochum studiert. Zurzeit ist sie Doktorandin an der Universität zu Köln.

Die Jury lobt: „Esra Canpalats Texte sind teils autobiografisch, teils dokumentarisch, aber immer auf der Höhe der Zeit. Mit ‚Walrosshaut‘ hat sie einen Text vorgelegt, der sprichwörtlich unter die Haut geht. Gleichsam schonungslos und liebevoll schreibt Canpalat von der Beziehung zwischen Kind und Vater, von den Spuren in unserem Leben und an unseren Körpern, von Erinnerung und Vergänglichkeit. Dieser Text hat uns überzeugt.“

Die ganze Laudatio von Jurymitglied Sandra Da Vina können Sie hier lesen.

 

 

Den Ehrenpreis bekommen Beate Scherzer und Peter Kolling zugesprochen

Beate Scherzer und Peter Kolling betreiben die vielfach ausgezeichnete Buchhandlung Proust Wörter + Töne in Essen.

Beate Scherzer und Peter Kolling mit dem Ehrenpreis, gestaltet von Künstler Peter Schloss. (c) RVR, Volker Wiciok

 

Seit Jahrzehnten engagieren sie sich auch weit über ihre Buchhandlung hinaus für die Literatur in Essen und im gesamten Ruhrgebiet. Sie führen zahlreiche literarische Veranstaltungen und Festivals durch, bringen Literatur in den öffentlichen Raum (das „literarische Parkhaus“ in Essen), kooperieren ruhrgebietsweit mit verschiedenen literarischen Partnern und engagieren sich im Netzwerk literaturgebiet.ruhr, das sie mitbegründeten. Beate Scherzer ist als Jurymitglied beim Deutschen Buchpreis bekannt.

Die warmherzige, persönliche Laudatio von Claus Leggewie:

Produktion: Antje Deistler, Literaturbüro Ruhr und Thomas Blachetzki, tbv Filmproduktion

 

Bilder von der Preisverleihung finden sich hier.

Hier finden sich alle Titel auf der Shortlist zum Hauptpreis.