18. Mai – Rabab Haidar und ihr neues Revier

Lesung und Gespräch

Neue Räume für viele Stimmen: Die syrische Schriftstellerin Rabab Haidar über ihre Streifzüge im Ruhrgebiet

Seit März lebt Rabab Haidar als Stipendiatin des Residenzprojektes stadt.land.text NRW in Dortmund. Aufgrund ihrer traumatischen Fluchterfahrung gebe es zwar immer wieder Momente des Zweifelns und Zögerns, sagt sie. Inzwischen geht Rabab Haidar aber auf die Bewohner*innen des Ruhrgebiets zu und erfährt, was die Menschen hier bewegt. Darüber schreibt sie auf dem Blog von stadt.land.text. Bei ihren Streifzügen durchs Revier sind es oftmals kleine Details, die ihre Aufmerksamkeit erregen: Eine Runde Boccia im Park, draufgängerische Autofahrer*innen oder ein frisches Bier zum Essen. Ihr Zwischenfazit: „Wie viele schöne Momente man einfach verpasst, wenn man versucht, die inneren Wunden – im Heilungsprozess – vor weiteren Verletzungen zu bewahren!“.

Rabab Haidar wuchs in Syrien und Bahrain auf. Sie studierte Englische Literatur an der Tishreen Universität Latakia, ist vereidigte Übersetzerin und arbeitete als freie Journalistin. 2012 erschien ihr erster Roman „Land des Granatapfels“. Auf der Flucht vor dem diktatorischen Regime Syriens musste ihr zweiter Roman „Hasenloch“, der von Revolution, Feminismus und Minderheiten handelt, unveröffentlicht bleiben. Mit einem Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung kam Rabab Haidar 2019 nach Deutschland und trat seither bei verschiedenen Festivals und Lesungen auf.

Das Residenzprogramm stadt.land.text NRW bringt alle zwei Jahre zehn Schriftsteller*innen für vier Monate in die zehn Kulturregionen Nordrhein-Westfalens. Während ihrer Residenz erkunden die Autor*innen Stadt, Dorf und Landschaft und treffen ihre Bewohner*innen. Die dritte Ausgabe des Programms findet von März bis Juni 2022 statt. Erstmals nehmen auch Autor*innen teil, die nicht auf Deutsch schreiben.

Eine Kooperation zwischen dem Literaturbüro Ruhr und BOSKOP, dem Kulturbüro des Akademischen Förderungswerk der Ruhr-Universität Bochum, im Rahmen der Reihe „Neue Räume für viele Stimmen“.

Moderation und Übersetzung aus dem Englischen: Antje Deistler, Journalistin und Leiterin des Literaturbüro Ruhr

Beginn: 19 Uhr
Ticket Abendkasse: 4 €
Ort: Hardys, Laerheidestraße 26, 44799 Bochum

Die Veranstaltung findet auf Englisch, Arabisch und Deutsch statt.

 

Die Reihe „Neue Räume für viele Stimmen“ wird gefördert von der Kunststiftung NRW.